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Cannabis ist nicht zu verharmlosen


Miteinander reden – CDU spricht über Drogen und Prävention

Die öffentliche Debatte um die Legalisierung von Cannabis beschäftigt auch die CDU in Schortens. Fachkundig unterstützen ließen sich die Christdemokraten dabei im Rahmen einer öffentlichen „Miteinander reden-Veranstaltung“ von Diplompädagogin Imke Janssen, die in der Fachstelle STEP in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Friesland Aufklärungsarbeit und Beratung von Betroffenen leistet.

Cannabis von heute, so die Fachfrau, sei nicht mehr vergleichbar mit den Joints, die es vor 20 oder 30 Jahren gab. Der sogenannte THC-Gehalt, die wirksame Substanz, sei heute durch gentechnische Veränderungen wesentlich höher. „In der 70er Jahren lag der THC-Gehalt bei rund sieben Prozent. Heute sind es bis zu 15 Prozent. Von einer weichen Droge kann man da nicht mehr sprechen“, erklärte Janssen. Häufig werde Cannabis dann noch mit anderen Drogen wie Ecstasy gemeinsam konsumiert. Das erhöhe die Gefahr von Folgeschäden wie Psychosen weiter.

Maximilian Striegl, Fachberaterin Imke Janssen und Melanie Sudholz konnten zahlreiche Gäste begrüßen.

Maximilian Striegl, Fachberaterin Imke Janssen und Melanie Sudholz konnten zahlreiche Gäste begrüßen. Foto: CDU Schortens

Grundsätzlich unterscheide man stoffgebundene und nicht stoffgebundene Abhängigkeiten. Alkohol, Cannabis, Kokain oder Heroin seien die bekanntesten stoffgebundenen Abhängigkeiten. Dem entgegen stehen Süchte wie Medienkonsum, Computernutzung oder allgemeine Spielsucht. Letzteres nehme in den vergangenen Jahren immer mehr zu. Gleichgültig, welche Form der Abhängigkeit vorliege – es handele sich nicht um eine Charakterschwäche, sondern um eine ernstzunehmende Erkrankung, die einer Therapie bedürfe.

Eltern, die bei ihren Kindern Verhaltensänderungen bemerkten, sollten nicht gleich in Panik verfallen. Beobachten und wertschätzend miteinander sprechen seien die Mittel erster Wahl. Auch sei es immer richtig, sich beraten zu lassen. Dazu gebe es in Friesland in Jever und Varel die entsprechenden Anlaufstellen. Grundsätzlich lasse sich Friesland in Bezug auf den dokumentierten Drogenmissbrauch nicht mit Großstädten vergleichen. Dennoch seien zurzeit 398 Klienten in Friesland in Beratung. Die Dunkelziffer liege allerdings höher. Mehr als 60 Prozent seien älter als 30 Jahre. Auch sei der Anteil der männlichen Klienten deutlich höher als der weiblichen Ratsuchenden. Alkohol sei mit rund 30 Prozent deutlich das wichtigste Thema. Gefolgt von Cannabis und Glücksspiel.

Parteivorsitzende Melanie Sudholz betonte, dass die Aufklärungsarbeit im Landkreis Friesland weiter ausgebaut werden müsse. Insbesondere an den Schulen gebe es gute Anfänge, die weiter vorangebracht werden müssten. Nicht zu vergessen seien dabei auch die Angehörigen, die ebenfalls einen großen Bedarf an Beratung und Unterstützung hätten.


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