Gebäudemanagement-Software auch nach sieben Jahren nicht einsatzfähig „Die Ursprungsgidee war richtig. Die Stadt Schortens wollte eine zentrale Managementsoftware für alle städtischen Immobilien anschaffen, um damit schneller und besser alles im Blick zu haben und die Kosten kontrollieren zu können. Die Umsetzung war leider aber erneut eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Axel Homfeldt. Bei der gescheiterten Anschaffung dieser Software seien insgesamt 250.000 € ausgegeben worden. Das geht aus einer schriftlichen Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der CDU jetzt hervor.
Demnach wurde seit 2013 gemeinsam mit der Gemeinde Westoverledingen versucht, diese Software anzuschaffen. Dort sei eine Mitarbeiterin zuständig gewesen, die zwischenzeitlich die Gemeinde verlassen habe. Zudem habe es dort Umstrukturierungen gegeben, die ein Fortgang der Einführung aufgehalten hätten. 2015 sei die Gemeinde dann aus dem gemeinsamen Projekt ausgestiegen. „Uns stellt sich die Frage, warum die Stadt Schortens trotz dieser Probleme mit Schnittstellen zu anderen erforderlichen Programmen dann einfach weitergemacht hat?“, fragt der CDU-Ratsherr. Statt einen klaren Schnitt zu machen, habe die Verwaltung auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Das sei auch schon beim Werbepylon das Problem gewesen. Und als dann alle weiteren Versuche auch scheiterten, wurde das Projekt Ende 2020 beendet. Doch da waren bereits 250.000 € ausgegeben. „Dieser Vorgang ist um so ärgerlicher, da die Stadt Schortens ein hohes Haushaltsdefizit hat. Und nun wird gerade ernsthaft darüber diskutiert, Geld unter anderem durch Streichungen im Familienzentrum einzusparen. Und das zu einer Zeit, in der Kinder, Jugendliche und Familien besonders der Unterstützung bedürfen“, so Homfeldt. Das sei nicht akzeptabel. Nach Aussage der Verwaltung soll nun eine andere Software eingesetzt werden, die mit den bestehenden Systemen kompatibel sei. Allerdings beliefen sich die Kosten dafür auf rund 14.000 € einmalig und künftig dann jährlich auf 7500 € Gebühren. „Selbstverständlich brauchen wir moderne Software, um das wirklich komplexe Unternehmen Stadt Schortens vernünftig und vor allem effizient zu steuern. Aber die Art und Weise, wie diese Themen angegangen werden, passen einfach nicht mehr in die Zeit“, sagt der Fraktionssprecher. Besonders ärgere es ihn, dass dieser Vorgang erst auf Nachfrage der CDU offenkundig wurde und die Verwaltung nicht von sich aus von den Problemen berichtet habe. „Wenn insbesondere der CDU vorgehalten wird, dass wir so misstrauisch gegenüber der Verwaltung seien, haben wir hier einen erneuten Beleg dafür, warum das so ist“, erklärt der Politiker. Ob nun Hallenbad oder Werbepylon, die Sorge sei bei der CDU sehr ausgeprägt, dass auch beim Bürgerhaus Kosten so dargestellt werden, dass Beschlüsse zustande kommen. Und erst später werde klar, dass diese Zahlen Hoffnungen gewesen seien, die an der Realität dann zerplatzten. Zum Nachteil der Schortenser Bürgerinnen und Bürger. „Ich kann an dieser Stelle nur wiederholen, was wir seit Jahren fordern: Mehr Transparenz und Offenheit zwischen Verwaltung und Politik. Ansonsten werden wir als Verantwortliche unserer Aufgabe nach Gestaltung unserer Stadt nicht nur nicht gerecht, sondern fügen uns allen Schaden zu“, so Homfeldt abschließend.
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