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Öffnung des Bürgerhauses zur falschen Zeit

CDU kritisiert Öffnungsbeschluss – Omikron ist auch mit milderem Verlauf ein Problem

Die CDU in Schortens kritisiert den Beschluss, das Bürgerhaus und andere öffentliche Einrichtungen zum 15. Januar wieder zu öffnen. „Wir halten die Öffnung mitten in eine ansteigende Inzidenz für falsch und zu risikoreich“, erklärt Fraktionssprecher Axel Homfeldt in einer Pressemitteilung. Bei allem Verständnis für das Bedürfnis, Kultur zu erleben und sich in den Vereinen wieder treffen zu wollen, gehe das falsche Signal von dieser Entscheidung aus. Selbst wenn die neue Virusvariante offenbar mildere Verläufe zeige, sei durch die zu erwartende hohe Anzahl an Infektionen auch mit einer Belastung der Krankenhäuser zu rechnen. Zudem hätten die Bundesländer rund um Niedersachsen gerade erst ihre Verordnungen verschärft.

Die CDU agiere seit Beginn der Pandemie im „Team Vorsicht“. Sowohl die Stadt Schortens wie auch der Landkreis Friesland insgesamt seien damit bisher sehr gut gefahren. Im Vergleich zu anderen Kreisen sei der Verlauf der Pandemie jederzeit gut beherrschbar gewesen. Die CDU hatte im Verwaltungsaus-schuss am Dienstag beantragt, wenigstens die Ministerpräsidentenkonferenz und deren Entscheidungen am Freitag abzuwarten und erst in der kommenden Woche über mögliche Öffnungen in Schortens zu entscheiden. Dafür habe es jedoch keine Mehrheit gegeben. „Bei einer so unsicheren Datenlage einfach zu entscheiden, weil es opportun erscheint, ist aus unserer Sicht nicht verantwortungsvoll“, so Homfeldt.

Niemandem wäre ein echter Nachteil entstanden, wenn die Öffnung der Einrichtungen vier Wochen später stattgefunden hätte. So aber sieht die CDU nur einen weiteren Baustein zur Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger. „Die Gefahr, dass wieder geschlossen werden muss, ist durchaus gegeben. Was sollen die Menschen davon halten, wenn sie in den Nachrichten täglich von der zu erwartenden Infektionswelle hören und lesen, auf der anderen Seite wir in Schortens aber so tun, als normalisiere sich alles gerade wieder?“, fragt Homfeldt. Es brauche aber eine klare und erklärbare Linie seitens Politik und Verwaltung. Dann seien die Bürgerinnen und Bürger auch bereit, diese Einschränkungen zu respektieren.

„Ich sehe und höre, wie es den Mitarbeitenden in unseren Krankenhäusern geht. Ich halte es für sehr angezeigt, nicht nur auf die eigenen Interessen zu hören, sondern auch an diejenigen zu denken, die für unsere Freiheit mit ihrer Arbeit geradestehen“, erklärt der Fraktionsvorsitzende. Fachleute gingen davon aus, dass mit der neuen Variante weniger Menschen intensivmedizinisch behandelt werden müssten. Zeitgleich jedoch rechneten sie mit einer Steigerung der Einweisungen auf die normalen Stationen. „Unter dem Strich führen wir durch die schiere Menge der zu erwartenden Infektionen das Gesundheitssystem und die Menschen, die dort arbeiten, an den Rand“, so Homfeldt. Die Politiker bittet alle Bürgerinnen und Bürger, unnötige Kontakte in den kommenden Wochen zu reduzieren oder zu vermeiden. Zudem sollten sich nun wirklich alle impfen und regelmäßig testen lassen. Die Angebote dafür seien in Schortens und Friesland reichlich vorhanden.

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