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Es läuft wohl alles auf die Wertstofftonne hinaus


Miteinander reden über unseren Müll – CDU diskutiert mit Bürgern

In wenigen Wochen entscheidet der friesische Kreistag darüber, ob die Tage des Gelben Sackes im Landkreis gezählt sind und wie es weitergehen soll. Favorit scheint die sogenannte Wertstofftonne zu sein. So zumindest das Votum des Umweltausschusses. Das war auch unter den zahlreichen Teilnehmern der Veranstaltung „Miteinander reden“ der CDU Schortens so.

In einem detaillierten Vortrag erläuterten Stephan Heidemann und Thorben Wehmeyer vom Landkreis Friesland das komplexe Thema der Müllbehandlung. Grundsätzlich sei das Duale System Deutschland für die Verwertung von Verpackungsmüll verantwortlich. Nach einer Änderung der Verpackungsverordnung, die zum 1. Januar 2019 greift, kann der Landkreis Friesland nun eigene Schwerpunkte bei der Verwertung von Verpackungsmüll setzen. Das eröffnet die Möglichkeit, sich vom Gelben Sack zu verabschieden und Alternativen zu prüfen.

Melanie Sudholz, Thorben Wehmeyer, Stephan Heidemann und Maximilian Striegl

Vorsitzende Melanie Sudholz, Thorben Wehmeyer und Stephan Heidemann vom Landkreis Friesland und Maximilian Striegl, stellvertretender Vorsitzender des CDU Schortens. Foto: Axel Homfeldt

Neben der Gelben Tonne rückt nun die sogenannte Wertstofftonne in den Fokus. Denn dort dürfen alle Stoffe gleicher Art entsorgt werden und eben nicht nur reiner Verpackungsmüll. „Diese Lösung ist auch für den Bürger nachvollziehbar“, erklärte Thorben Wehmeyer. Es könne doch niemand verstehen, warum ein Kleiderbügel, der zur Versandpackung eines Hemdes gehört, im Gelben Sack entsorgt werden dürfe, der ausgediente Kleiderbügel aus dem Schrank jedoch nicht. Das ändere sich, wenn sich der Kreistag für die Wertstofftonne ausspreche.

Allerdings sei bei dieser Lösung mit Mehrkosten für die Verbraucher zu rechnen. Zurzeit gehe man beim Landkreis von zusätzlichen Kosten von drei bis vier Euro pro Person im Haushalt pro Jahr aus.

Zusätzliche Kosten stießen bei einigen Teilnehmern der Veranstaltung auf wenig Gegenliebe. Es sei nicht verständlich, warum die Wertstofftonne mehr kosten müsse. Die beiden Experten des Landkreises erklärten, dass die Wertstofftonne einen Mehraufwand für den Landkreis bedeute. Schließlich müssten nicht nur die Tonnen abgefahren, sondern auch der Tonneninhalt nachsortiert werden. Der Vorteil für den Verbraucher liege darin, dass zahlreiche Stoffe nicht mehr die Restmülltonne füllten und auch Fahrten zum Abfallwirtschaftszentrum nach Wiefels nicht mehr so häufig erforderlich würden.

Endgültig entschieden wird das Thema in der Sitzung des Kreistages am 26. Juni. Im Anschluss an die Entscheidung werde der Landkreis Gespräche mit dem Dualen System Deutschland aufnehmen, um einen Vertrag für die Verwertung zu verhandeln. Mit der Einführung einer neuen Tonne rechnen die beiden Fachleute spätestens dann zum Jahresende 2019.

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